Kurios, kalt und kaum zu fassen – B-Juniorinnen verlieren trotz starker Leistung
Es gibt Spiele, die laufen nach Plan und es gibt Spiele, bei denen man sich nach dem Abpfiff fragt, ob man nicht gerade unfreiwillig Teil einer Fußballkomödie war. Das Rückspiel unserer B-Juniorinnen gegen den SV Wilting am vergangenen Samstag gehörte eindeutig zur zweiten Kategorie.
Schon vor dem Anpfiff war klar: Das wird kein Spaziergang. Der Trainer aus Wilting hatte die Niederlage im Hinspiel (1:0 für uns) noch gut in Erinnerung, und so war das Spielfeld diesmal über die volle Breite abgesteckt. Ein bekanntes Stilmittel, um das Spiel für uns schwieriger zu machen. Doch unsere Mädels ließen sich davon nicht beeindrucken. Schnell zeigte sich, wer das Spielgeschehen bestimmen würde. Wir waren hellwach, spielstark und vor allem motiviert, das Jahr mit einem positiven Ergebnis zu beenden. Von Beginn an machten unsere Mädels Druck, kombinierten sauber und hielten Wilting weitestgehend vom eigenen Strafraum fern. In der 23. Minute fiel dann das verdiente 1:0, Kathi versenkte den Ball eiskalt. Nur acht Minuten später erhöhte Marlene auf 2:0. Der Jubel war groß, die Erleichterung spürbar. Mit dieser souveränen Führung ging es in die Halbzeitpause.
Doch was danach passierte, hätte wohl keiner für möglich gehalten. Wilting blieb harmlos, wir standen sicher, bis der Schiedsrichter begann, auf sich aufmerksam zu machen. Was dann folgte, war eine Aneinanderreihung von Entscheidungen, die eher an Slapstick erinnerten als an eine faire Spielleitung.
- Erster Akt: Elfmeter für Wilting. Unsere Abwehrspielerin lief rückwärts, ihre Gegenspielerin stolperte und plötzlich zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Dazu noch Gelb. Der fällige Strafstoß wurde sicher verwandelt - 2:1.
- Zweiter Akt: Ein Freistoß für Wilting, der laut Schiedsrichter erst auf Pfiff auszuführen sei. Der Pfiff kam nie, das Tor aber schon. 2:2. Ein Regelwerk à la „Freestyle“.
- Dritter Akt: Ein klares Foul fast an der Eckfahne. Freistoß, alles korrekt, bis der Ball außerhalb der Seitenlinie lag. Statt Freistoß: Abstoß für Wilting. Spätestens da rieben sich selbst die Zuschauer verwundert die Augen.
Und als wäre das alles nicht genug, folgte der nächste Aufreger: Foul im gegnerischen Strafraum, klar gepfiffen, unsere Spielerin blieb mit dem Ball stehen. Doch plötzlich ließ der Schiedsrichter weiterlaufen. Wer soll da noch verstehen, was auf dem Platz passiert?
Wilting nutzte schließlich die allgemeine Verwirrung, um kurz vor Schluss tatsächlich noch den Siegtreffer zu erzielen. Diesmal ohne Schützenhilfe. Am Ende stand ein 2:3, das sich anfühlte wie ein schlechter Witz. Nicht, weil Wilting uns überrollt hätte, sondern weil das Spiel von Fehlentscheidungen überschattet wurde.
Wir verlieren gern, wenn wir fair besiegt werden. Aber nicht so. Dennoch: Unsere Mädels zeigten Kampfgeist, Teamspirit und Haltung, selbst als das Spiel längst aus den Fugen geraten war. Und das ist am Ende das, was zählt. Denn wer solche Tage übersteht, kommt stärker zurück. Und genau das werden wir tun.

